Rückblick 2016

Clausthaler Zentrum für Materialtechnik: Erstmals Absolvententag durchgeführt

04.08.2016

Clausthal-Zellerfeld. Bei der ersten Auflage eines Absolvententages, veranstaltet vom Clausthaler Zentrum für Materialtechnik (CZM), waren Master- und Promotionsstudenten der TU dazu aufgerufen, Ergebnisse ihrer Arbeiten mit Werkstoffbezug vor einem Fachpublikum zu präsentieren. Danach bot ein „Come Together“ die Möglichkeit, detaillierter über Fragestellungen zu diskutieren und Kontakte zu knüpfen.

Ob im Maschinen- und Anlagenbau, für Transportmittel wie Autos oder Flugzeuge bis hin zum Bausektor: Überall ist die Kenntnis der jeweils nach dem Stand der Technik eingesetzten und besonders der neuartigen Materialien und Werkstoffe von herausragender Bedeutung für junge Naturwissenschaftler und Ingenieure. Genau dieses Wissen wird den Absolventen an der TU Clausthal in der akademischen bzw. der wissenschaftlichen Ausbildung bestmöglich vermittelt, um in den jeweiligen Branchen erfolgreich Fuß fassen zu können. Im Rahmen dieser Ausbildung erzielte Ergebnisse aus Masterarbeiten und Promotionsvorhaben konnten junge und angehende Abgänger jetzt auf dem 1. CZM-Absolvententag präsentieren.

Berichtet wurde beispielsweise darüber, wie es möglich ist, Holz chemisch so zu modifizieren, dass es dauerhaft gegenüber Wasser und Schädlingsbefall beständig ist. Im Unterschied zu konventionellen Lackierungen kann hierdurch auf eine Wiederbehandlung nach wenigen Jahren verzichtet werden. Ebenso ist die chemische Konservierung nicht nur oberflächlich, was zu einer höheren Toleranz gegenüber Beschädigungen führt. Auch bei metallischen Werkstoffen werden fest haftende Beschichtungen durch Auftragsschweißen erzeugt, um die Substratmaterialien gegenüber Abnutzungserscheinungen zu schützen. Zielsetzung dabei ist die Realisierung mindestens gleicher Widerstandsfähigkeit der Schutzschichten gegenüber Verschleißangriffen im Vergleich zum Status Quo bei Nutzung kostengünstigerer und umweltverträglicherer Legierungskonzepte.

Neben der Herstellung neuartiger Materialsysteme selbst nimmt die Vorhersage des Werkstoff- bzw. Bauteilverhaltens einen wichtigen Stellenwert in den durchgeführten Arbeiten ein. So zum Beispiel die Entwicklung von Materialmodellen zur Berechnung der mechanischen Eigenschaften von Druckgussbauteilen aus Zinklegierungen oder die Entwicklung analytischer Methoden bzw. Modelle zur Charakterisierung von Rohmehlen zur Zementherstellung.

Im Anschluss an die Vorträge bot sich Absolventen und Zuhörern die Möglichkeit, persönlich in Kontakt zu treten und über die vorgestellten Themen tiefgreifender zu diskutieren. Der CZM-Absolvententag wird künftig regelmäßig alle zwei Jahre ausgerichtet.

Da eine Veranstaltung in Präsenz nicht möglich war, bekamen alle Teilnehmer vorab ein Clausthaler „Care-Paket“ übersandt, wie es Prof. Maus-Friedrichs als CZM Vorstandssprecher in seiner Begrüßung nannte. Neben sämtlichen Tagungsutensilien waren darin auch einige kulinarische Harzspezialitäten beinhaltet, um zumindest eine gewisse echte Tagungsatmosphäre aufkommen zu lassen. Gemäß dem Feedback einiger Teilnehmer war diese dann spätestens beim Abendvortrag von Herrn Prof. Martin Korte von der TU Braunschweig zum Thema „Lebenslanges Lernen“ auch vorhanden.

Preise für besonders gelungene Vorträge erhielten 3 Vortragende. Herr Benedikt Dorbath von der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg vom Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik. Er stellte neue drahtlose Sensorkonzepte vor, mit denen die Aushärtevorgänge in Epoxidharzen und Faserbundbauteilen in-situ detektiert werden können. Herr Tobias Grabe vom Institut für Produktentwicklung und Gerätebau von der Leibniz Universität Hannover wurde für seinen Beitrag zur Modellierung thermomechanischer Effekte bei der additiven Fertigung von Glaswellenleitern ausgezeichnet. Für ihren Vortrag zur computertomographischen Untersuchung eines automobilen Fahrwerkhybridbauteils, bestehend aus Aluminium und CFK, erhielt Frau Dr. Manel Ellouz vom Labor für Werkstoffprüfung der FH Bielefeld ebenfalls eine Prämierung.

Zum Abschluss richtete Dr.-Ing. Henning Wiche den Blick nach vorn: Beim Symposium Materialtechnik im Februar 2023 erwarten wir alle Gäste bei bestem Harzer Winterwetter wieder in Präsenz. Darüber hinaus handelt es sich dann beim 5. Symposium Materialtechnik um eine kleine Premiere, zu der sich die Gäste sicherlich auf die ein oder andere Überraschung freuen dürfen.

Kontakt:
Dr.-Ing. Henning Wiche
Clausthaler Zentrum für Materialtechnik
E-Mail: sekretariat@czm.tu-clausthal.de
Telefon: +49 5323 72-3330
Telefax: +49 5323 72-3399